Dicker Mann

Der Gasthof „Zum Blauen Krebs“, der auch der Krebsgasse den Namen gab, bestand seit dem Mittelalter. Das Gebäude der traditionsreichen Gaststätte ist ein turmähnlichen Halbgibelbau aus einem im 14. Jahrhundert. Der sich nach Norden anschließende Gebäudeteil besitzt einen interessanten Vorbau, der auf toskanischen Halbsäulen der Renaissancezeit ruht.
Die einst geräumige Durchfahrt im Erdgeschoß ist von zwei starken Balkenunterzügen getragen, die Decke mit sogenanntem Federstock aus der Barockzeit geschmückt.

zur Geschichte
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der kaiserliche General Graf Ulrich von Schaffgotsch fälschlicherweise beschuldigt worden, zusammen mit dem abgesetzten und im Eger ermordeten Generalissimus Albrecht von Wallenstein gegen den Kaiser konspiriert zu haben.

Von Schaffgotsch wurde in Böhmen verhaftet und für ein Gerichtsverfahren nach Regensburg gebracht. In der über ein halbes Jahr dauernden Verhandlung beteuerte er standhaft seine Unschuld. So folterte man ihn im in der „Fragstatt'“ des Alten Regensburger Rathauses. Trotz schwerster Folterqualen konnte das Gericht kein Geständnis erzwingen. Den Antrag des Gerichtspräsidenten, General Götz, die Folter im verstärkten Grad zu wiederholen, lehnte der Kaiser ab. Er erteilte jedoch den Befehl, die Exekution so bald wie möglich zu vollziehen.
So wurde am 13. Juli 1635 der 39jährige Graf von Schaffgotsch auf dem Haidplatz enthauptet. Dies war die letzte öffentliche Hinrichtung in Regensburg.

Während der ein halbes Jahr dauernden Prozeßverhandlungen wohnte der vermögende General mit seiner Dienerschaft im Gasthof „Zum Blauen Krebs“ und nach der Enthauptung wurde der Leichnam im 1. Stock des Gasthofes auf gebart und seine Dienerschaft hielt eine zweitägige Totenwache.

1980-84 traten bei einer vollständigen Sanierung des Hauses unter mehrere Schichten übereinanderliegender Wandmalereien Motive zutage, die der Graf von Schaffgotsch während seines Aufenthaltes hatte aufbringen lassen. Die Wertvollsten dieser Motive wurden freigelegt, restauriert und sind heute noch zu besichtigen.

1984 wurde mit dem Restaurant „Krebs“ auch die gastronomische Tradition des Wirtshauses für ca. 6 Jahre wieder aufgenommen.

Anfang der 90ziger Jahre „entdeckte“ der heutige Besitzer Anton Weißenbacher das Gebäude mit seinen fast musealen Räumlichkeiten, beschloß es zu erwerben und wieder zu eröffnen.

1994 gab es die Wiedereröffnung des historischen Gasthofes mit dem Wirtshaus „Dicker Mann“ und dem zugehörigen Hotel „Zum blauen Krebs“.

Geschichte

  • Gaststätte seit dem Mittelalter
  • 1635 wichtige Rolle im Gerichtsprozeß um den General Graf von Schaffgotsch
  • 1980-84 vollständige Renovierung der Räumlichkeiten
  • 1994 Wiedereröffnung des Gasthofs

Bier und Speis

  • Brauerei Kuchlbauer
  • bayerische Spezialitäten
  • östereichische Spezialitäten

Besonderheiten

  • Wandgemälde aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges
Ihr Gastwirte Tajana und Anton Weissenbacher

Pächter und Wirt ist der Salzburger und Wahl-Regensburger Anton Weißenbacher.

Anton Weißenbacher lernte im Bayerischen Hof, München – einem der besten Hotels der Welt. Nebenbei arbeitet er 10 Jahre bei Feinkost Käfer. Aus dieser Zeit kennt er auch Michael Käfer.

Mitte der 80ziger Jahre kommt Anton Weißenbacher nach Regensburg, hier lernt er Neli Färber kennen und leitet dann über zehn Jahre als Geschäftsführer erfolgreich das Orpheé.

Als er auf die Krebsgasse 6 aufmerksam wird, beschließt er das traditionsreiche Wirtshaus wiederzueröffnen und ist seit dieser Zeit der Inhaber des „Dicken Mann“ und des Hotels „Zum blauen Krebs“, welche er heute gemeinsam mit seiner Frau Tajana leitet.